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Dezember 2024
Liebe Unterstützenden der Kinderhilfe Indien,
es ist nun ein knappes halbes Jahr vergangen seit wir den Vorsitz der Kinderhilfe Indien e.V. übernommen haben. Es war eine aufregende Zeit und wir haben unser Bestes getan uns möglichst schnell in alle Angelegenheiten einzuarbeiten. In diesem Sinne möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Mona Machetanz, die Nichte von Herrn Dr. Georg Haehling von Lanzenauer, und Herrn Harald Pfeffer für die riesen Unterstützung in 2024 bedanken. Ohne Ihr Zutun wäre dies nicht machbar gewesen.
Stand heute zählen wir 104 aktive Unterstützende und konnten damit in 2024 50.000€ nach Indien überweisen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Für 2025 haben wir uns einiges vorgenommen: die Homepage werden wir überarbeiten, damit auch dort alle aktuellen Infos angezeigt werden. Dies wird in enger Zusammenarbeit mit dem BWC gemacht, die ihre eigene Homepage erst jüngst erneuert haben. In diesem Zuge soll auch der Austausch mit dem BWC wieder regelmäßig stattfinden, damit wir, aber natürlich auch Sie, näher am Geschehen des BWC dran sind. Dort werden aus unseren ersten Gesprächen mit der Familie Davar so tolle Sachen für die Kinder und zum Teil auch Erwachsene aus den Slums gemacht, dass es schade wäre dies nicht zu teilen.
Außerdem wollen wir natürlich viele, neue, junge Mitglieder gewinnen, damit die Kinderhilfe Indien e.V. auch in der Zukunft weiterhin das BWC tatkräftig unterstützen kann.
Was Sie jedoch bestimmt am brennensten interessiert ist die aktuelle Lage am BWC? Harald John ist im November diesen Jahres in Kolkata vor Ort gewesen und kann einiges berichten:
Vom 12. -16.November 2024 habe ich das Bustee Welfare Centre (BWC) in Kolkata besucht. Die Freude, nach langer Zeit mal wieder einen Vertreter der Kinderhilfe Indien e.V. vor Ort zu haben, war groß und so wurde ich herzlich von der Familie Davar, dem Leiter des BWC, Mr. Das, und allen Lehrerinnen und Lehrern empfangen.
Meine erste Station war die Manohar Pukur Unit (seit 2005), das Gebäude für den Kindergarten und für die 1. Klassen. Hier durfte ich tolle Tanz- und Gesangseinlagen der ganz Kleinen erleben. Ich konnte in viele neugierige, aber auch glückliche Kinderaugen blicken. Nach den „Show-Einlagen" habe ich mich dann jeweils für 15 Minuten in den Klassenunterricht gesetzt. Ich war absolut erstaunt über das hohe Lernniveau z.B. in den Fächern Mathematik und Englisch, das Engagement und über die Disziplin dieser kleinen Kinder.
Zur Mittagspause wurde das Essen aus der Zentralküche serviert. Die Kinder sind angehalten nicht mit der Hand, wie normal üblich in den Slums, sondern mit Löffel und Gabel zu essen.
Meine zweite Station war die Lovelock Street Unit (seit 1985), das Gebäude für die Klassenstufen II bis VII. Auch hier durfte ich zur Begrüßung Tänze und Gesänge erleben und die Choreografien waren durchwegs anspruchsvoll. Im Unterricht wurde mein guter Eindruck von den Kleinen nochmal bestätigt. Hier arbeiten ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die die Schüler mit komplexen Lerninhalten fordern, aber auch entsprechend ihren Fähigkeiten fördern. In der Lovelock Street Unit gibt es auch einen Computerraum, in dem in kleinen Gruppen die Anwendung von IT Programmen gelehrt wird.
Die dritte Station während meines Besuchs war das Gebäude für Alphabetisierungskurse für unterprivilegierte Frauen, die Räume für das Mutter-Kind-Projekt (für junge Mütter mit 2-3 Jahren alten Kindern) und das seit 1997 geschaffene Berufsausbildungszentrum. Frauen im Alter von 18 – sogar über 70 Jahren kommen 3 Mal die Woche, um Lesen und Schreiben zu lernen. Dies hat mich sehr beeindruckt. Es ist der Wille dieser Frauen, der Ungerechtigkeit der oft unterdrückten Frauen aus den Slums in Indien mit Bildung etwas entgegenzusetzen. Im Mutter-Kind-Projekt habe ich Erzieherinnen erlebt, die den jungen Müttern lernen, wie man mit Kleinkindern pädagogisch sinnvoll spielt und welche hygienischen Standards wichtig sind. Die Mütter kommen gemeinsam mit ihren Kindern in diese Stunden und sowohl die Kinder als auch die Mütter waren begeistert bei der Sache.
Im sogenannten Vocational Training Centre werden für gute und hoffnungsvolle Schulabgänger(innen) z.B. Berufsausbildungskurse in Handstickerei, Schneidern, Beauty Care, Reparieren von Mobiltelefonen und Klempnerarbeiten angeboten. Es ist zwar nicht mit einer Berufsausbildung in unserem Verständnis zu vergleichen, aber diese Fähigkeiten schaffen für viele eine Basis für Arbeit mit einem auskömmlichen Einkommen.
Es gäbe noch so viel zu berichten, aber dies würde den Rahmen dieses kleinen Reiseberichts sprengen. Ich plane auf der Mitgliederversammlung 2025 der Kinderhilfe Indien e.V. anhand von Fotos und Filmen einen noch viel besseren Einblick in die wirklich überzeugende und gute Arbeit des BWC zu geben.
Was mich allerdings nachdenklich gemacht hat, ist der Zustand der Schulgebäude. Da muss einiges dringend renoviert werden, um die hygienischen Standards aufrechtzuerhalten. Es gibt auch zwei Gebäude, die bereits stillgelegt werden mussten, aber dringend für die Betreuung zusätzlicher ca. 200 Kinder und für den Ausbau des Mutter-Kind-Projekts benötigt werden. Dafür müssen insgesamt 38.000 Euro aufgebracht werden und wir hoffen, dass wir als Kinderhilfe Indien mit Hilfe aller Mitglieder dazu beitragen können.
Wenn sie uns dabei unterstützen möchten, freuen wir uns über jede Hilfe von Ihnen unter der Spendenaktion „Zukunft für das BWC Kolkata“. Das Spendenkonto finden Sie in der Fußzeile.
Allen Unterstützenden wünschen wir nun ein frohes & gesegnetes Weihnachtsfest und einen tollen Start ins neue Jahr 2025! Wir halten Sie auf dem Laufenden und hoffen, dass wir im Frühjahr 2025 (genaues Datum folgt) viele von Ihnen bei der Mitgliederversammlung persönlich antreffen können.
Ihre Vorsitzenden